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Internes, nicht öffentliches Forum der Inititative mitmachen ohne mitzuspielen

#1

Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 14.11.2012 14:40
von dominik • 68 Beiträge

Was spricht dafür? Was dagegen? Was meint Ihr?


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#2

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 18.11.2012 18:28
von dominik • 68 Beiträge

Hallo miteinander, hier mein Vorschlag zum Diskussionspapier. Ich hänge ihn als PDF an diesen Kommentar an, so dass ihr ihn auch herunterladen und ausdrucken könnt. Hier im Forum geht außerdem die Formatierung flöten.

D I S K U S S I O N S P A P I E R
der Initative mitmachen ohne mitzuspielen
Stuttgart, im November 2012

Für den Fall, dass der Kostendeckel des Projekts Stuttgart21 offiziell gesprengt wird, sieht ein Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2009 vor, dass eine Bürgerbefragung oder ein Bürgerentscheid in der Stadt Stuttgart durchgeführt wird. In dieser Bürgerbefragung bzw. in diesem Bürgerentscheid wird die Stuttgarter Bevölkerung gefragt werden, ob sich die Stadt an weiteren Kosten beteiligen soll. Auch wenn diese Befragung nicht zwangsläufig rechtlich bindenden Charakter hat, hat der Gemeinderat signalisiert, sich an das Ergebnis halten.

Es ist abzusehen, dass der Kostendeckel auch offiziell gesprengt wird. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass der Gemeinderat eine Bürgerbefragung oder einen Bürgerentscheid auf den Weg bringen wird. Wir, die Initiative mitmachen ohne mitzuspielen, möchten deshalb bereits jetzt diskutieren, wie wir darauf reagieren. Die Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt ist deshalb wichtig, weil wir besser als zum Beispiel bei der Volksabstimmung inzwischen über Chancen und Risiken dieser Formen der "Bürgerbeteiligung" Bescheid wissen. Auch können wir uns jetzt noch ohne akuten Stress dieser Frage widmen. Wenn es zu einem Bürgerentscheid kommt, wird kaum noch Zeit für eine Grundsatzdiskussion sein.

Vielen von uns steckt die Erfahrung der Volksabstimmung noch in den Knochen. Wie haben wir gekämpft und mobilisiert - und am Ende doch verloren. Platte Marketingsprüche haben über fundierte Argumente gesiegt. Unsere von Stuttgart aus koordinierte, aus Spenden finanzierte landesweite Kampagne hatte gegen die finanzielle und personelle Mobilisierungsmacht der etablierten Parteien keine Chance. Alle Argumente nach dem Entscheid wie zum Beispiel, dass wichtige und zugesagte Voraussetzungen der Volksabstimmung nicht eingehalten wurden (Kostentransparenz, Beweis der Leistungsfähigkeit etc.) oder die Volksabstimmung selbst verfassungswidrig sei, weil die Landesregierung zum Vertragsbruch gezwungen würde, verhallten reaktionslos. Wir hatten für die Öffentlichkeit auf ganzer Linie verloren! Das Ergebnis der Volksabstimmung entwickelte schon fast religiöse Kräfte. Alle Politiker begründeten ihre Passivität in Sachen S21 mit diesem "demokratischen Votum" - ja, die Volksabstimmung wurde zur Generalabsolution für jeglichen Murks bei diesem Projekt. Und jeder, der nach der Abstimmung noch gegen S21 war, wurde als undemokratischer Wutbürger beschimpft.

Viele würden aus diesen Erfahrungen heraus heute nicht mehr bei einer solchen Volksabstimmung mitmachen. Viele fühlen sich hinters Licht geführt und als mündige Wahlbürger missbraucht. Doch umso wichtiger ist es, dass wir eine ganz klare, möglichst geschlossene Haltung gegenüber der jetzt drohenden Bürgerbefragung entwickeln.

Es gibt viele Gründe, warum eine Nichtteilnahme an dem Bürgerentscheid richtig wäre. Der wohl wichtigste Grund ist: Das Ergebnis des Bürgerentscheids beeinflusst Stuttgart21 in keiner Weise! Selbst wenn das Ergebnis des Bürgerentscheids dazu führt, dass die Stadt ihren finanziellen Anteil an S21 nicht erhöht, bedeutet das nicht das Aus für S21. Wenn die Projektpartner es schaffen, die zusätzliche Finanzierung anderweitig sicherzustellen, wird also auch ein für uns positiver Ausgang des Bürgerentscheids nicht den Ausstieg aus dem Projekt bedeuten!

Weitere Gründe für eine Nichtteilnahme sind:

- Der Bürgerentscheid kommt zu spät! Das noch vor der Unterzeichnung der Verträge 2009 durchgeführte Bürgerbegehren, bei dem sich 67.000 Bürger für einen Bürgerentscheid aussprachen, sollte dazu dienen, S21 von Anfang an zu verhindern. Die Stadt sollte daran gehindert werden, sich an S21 zu beteiligen. Dadurch wären die Finanzierungsverträge zu S21 gar nicht erst unterzeichnet worden. Die Verträge sind inzwischen aber unterzeichnet, so dass ein jetzt durchgeführter Bürgerentscheid an der finanziellen Beteiligung der Stadt nichts ändert und S21 nicht mehr verhindern kann.
- Die für einen Bürgerentscheid notwendigen Voraussetzungen wie Kostentransparenz oder Nachweis der Leistungsfähigkeit werden auch jetzt wieder nicht geliefert werden. Die Bürger würden dadurch wieder auf Basis falscher Fakten abstimmen. Für die Projektpartner sind die Ergebnisse der Schlichtung und des Stresstests Fakten genug.
- Es wird wieder nur um platte Parolen und billigen Populismus gehen und nicht um tatsächliche, nachweisbare Fakten und Argumente.
- In Stuttgart besitzen SPD, CDU, FDP und Freie Wähler noch immer ein enormes Mobilisierungspotenzial. Dass wir den Bürgerentscheid gewinnen, ist absolut nicht sicher. Ganz im Gegenteil kann es sein, dass nach der verlorenen OB-Wahl die Parteien eine ungeahnte Geschlossenheit und Entschlossenheit zeigen - um endlich einmal wieder eine Wahl zu gewinnen.
- Der Bürgerentscheid steht in einer Linie mit Schlichtung, Stresstest und Volksabstimmung und dient einzig und allein dazu, S21 im Nachhinein zu legitimieren und den Protest zu ersticken. Die Geschichtsbücher sind voll von diesen Mechanismen - wir müssen Fehler ja nicht unbedingt selbst machen!

Deshalb glauben wir, dass der einzig richtig Weg es ist, spätestens zur Amtseinführung von Fritz Kuhn laut und deutlich zu erklären, dass wir, die Gegner von Stuttgart21, einen Bürgerentscheid zum jetzigen Zeitpunkt schlichtweg nicht mehr akzeptieren werden! Wenn diese Antwort geschlossen und klar kommuniziert wird, wird sie ihre Wirkung nicht verfehlen.

Über einige Aspekte müssen wir uns bei einem derartigen Verhalten im klaren sein bzw. noch klar werden:
- Wenn trotz unserer Nichtteilnahme ein Bürgerentscheid durchgeführt wird, wird das Ergebnis uns immer als "verbindlich" und "rechtsgültig" vorgehalten werden. Wir hätten ja teilnehmen können, wird es heißen. Wir müssen uns darüber klar sein, dass aber auch eine Teilnahme nichts daran geändert hätte.
- Was bedeutet “Nichtteilnahme”? Eine Möglichkeit stellt das Prinzip der “Gläsernen Urne” dar, es sind aber auch andere Formen der Nichtteilnahme denkbar und möglich.
- Wie begleiten wir den Bürgerentscheid mit unserer Nichtteilnahme? Wir können ihn einfach ignorieren oder aber ihn nutzen, um unseren Protest kreativ und bunt zu gestalten.


Gerne diskutieren wir mit Euch und in Euren Gruppen über das, was für unsere Bewegung das beste Vorgehen bei einem Bürgerentscheid sein kann.

Oben bleiben!

Christoph, Julia, Konrad, Tine, Alex, Sabine, Dominik

post@mitmachen-ohne-mitzuspielen.de


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#3

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 19.11.2012 09:04
von Christoph • 7 Beiträge

Hi zusammen,

ich starte mal einen Kommunikationsversuch in diesem Medium. Bin mal gespannt, ob er bei Euch auch ankommt.

Zunächst mal danke Dominik für die schnelle und gute Arbeit. Ich würde den Text aber gerne in seiner Grundausrichtung noch etwas verändern. Wenn wir ihn als Basis dafür sehen, eine Diskussion anzuschieben, sollten wir vielleicht die Kernpunkte in Frageform zur Diskussion stellen, z.B.:

- Macht die Beteiligung an einem möglichen Bürgerentscheid Sinn, wenn gänzlich ungeklärt ist, ob die Mischfinanzierung überhaupt verfassungsgemäß ist?

- Macht die Beteiligung Sinn, wenn nicht geklärt ist, ob S21 ein unzulässiger Rückbau des Verkehrsknotens Stuttgart ist?

- Macht die Beteiligung Sinn, wenn die Bahn die Kosten nicht offenlegt und wir somit gar nicht wissen, worüber wir entscheiden?

- Macht de Beteiligung Sinn, wenn wir nicht wissen, welcher Art und Höhe die Mehrkosten sind (einmalig einen festen Betrag oder dauerhaft in unbegrenzter Höhe?)

- Wenn diese Frage ungeklärt bleiben, werden wir Bürger dann nicht erneut dazu missbraucht, über eine Verfassungsbruch abzustimmen?

- Können wir mit einer Beteiligung überhaupt unser Ziel (Verhinderung von S21) erreichen oder legitimieren wir diese Projekt damit nur ungewollt ein weiteres Mal?

- Wenn wir aufgrund der o.g. Fragen die Teilnnahme am Bürgerentscheid verweigern, was sind die Alternativen dazu?

Ansonsten wäre es wirklich gut, wenn heute Abend jemand zu der Veranstaltung gehen könnte. Möglicherweise gibt es da Infos, auf die wir dann in unserem Text gleich eingehen können. Vielleicht können wir uns ja heute nach der Montagsdemo zur gemeisnamen Abstimmung treffen und dann zusammen zu der Veranstaltung gehen. Dann könenn wir uns den Termin morgen schenken.

Was haltet Ihr davon?

Grüße
Christoph

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#4

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 19.11.2012 09:16
von dominik • 68 Beiträge

Hey, Christoph, klappt doch ;-)

Ich hatte deine vier ersten Punkte, die sich ja alle auf die Fakten-Diskussion beziehen, in einem Punkt gemeinsam abgehandelt. Die Fragen sind gerechtfertigt, werden ja aber alle mit "nein" beantwortet. Ich wollte bewusst etwas weg von der Faktendiskussion hin zu einer grundsätzlicheren Diskussion. Aber warten wir ab, was die anderen sagen.

Treffen heute auf oder nach der Montagsdemo ist okay.


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#5

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 19.11.2012 10:03
von Sabine • 28 Beiträge

Ui, diese Funktion hatte ich noch gar nicht entdeckt! Erstmal danke an Dominik, Du bist ja so tüchtig!!!
Ich hab meine Gedanken und Aufschriebe gesichtet und einfach zusammengetragen, was m.E. in Dominiks Papier nicht explizit vorkommt.
Nach Christophs Anmerkung kann ich aber sagen, dass ich es auch als wesentlich erachte, dass die Sache möglichst offen, d.h. wirklich als Impuls daherkommt, damit die Akzeptanz möglichst groß ist. Frageform ist m.E gut.
Grundsätzlich ist Dominiks Papier m.E. sehr gelungen. Man muss sicher aufpassen, dass es nicht zu lang wird (-> Ulrike-Effekt). Insofern sind meine Anmerkungen nur als atmosphärische Ergänzung zu sehen, weil das eh' nicht alles drin sein kann.
Ich häng' die Liste mit meinen Gedanken an. Ich komme heut' Abend voraussichtlich nicht (zu viele Termin diese Woche, zu viele Sorgen um unseren Zweitgeborenen). Wenn wider Erwarten doch, bin ich einfach auf der MoDemo am üblichen Ort. Julia oder Alex scheinen ja heut' Abend auf alle Fälle zu der BE-Runde ins Forum3 zu gehen. Frage: Tischreservierung für morgen entfällt?


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#6

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 22.11.2012 17:59
von Konrad • 19 Beiträge

Ich hab' mich nun auch zum Schreiben aufgerafft und versucht, unsere Diskussion und die meiner Steckenpferde, die gestreichelt sein wollen, in Dominiks Entwurf einzuarbeiten ohne ihn endlos zu verlängern. Das bedingt mehr Änderungen, als ich irgendwie sinnvoll markieren könnte.
Sabines "was fehlt" habe ich hinterher gelesen und denke, ein paar Punkte sind berücksichtigt, andere sollten es noch werden.
Ich hoffe, ihr geht (noch) nicht in der Masse der Entwürfe unter (wie damals ...)

Hier ist der Text (mit Anhang komme ich nicht klar):
D I S K U S S I O N S P A P I E R - ergänzter/veränderter Entw. Konrad
der Initative mitmachen ohne mitzuspielen
Stuttgart, im November 2012

Mehr Bürgerbeteiligung, direkte Demokratie, "ein Stückchen Schweiz" (T. Brunke), zuletzt, bei der Rathausbesetzung, ein "Bürgerparlament" - das waren und sind Forderungen der Bewegung für den Kopfbahnhof und anderer Gruppen der sogen. Zivilgesellschaft..

Was macht die Gegenseite? Sie nimmt den Begriff auf, alle reden von neuen Formen der Bürgerbeteiligung oder wenigstens davon, die Bürger mitzunehmen (ja ja, ein Polizist drohte mir auch schon damit, mich mitzunehmen); so besetzt sie "Bürgerbeteiligung" für sich und zersetzt sie durch ihre Praxis der Umarmung bis zum Ersticken. Der "Filderdialog" war exemplarisch, freilich - ein Anfängerfehler der Regierung - so grob gestrickt, dass es fast alle merkten.
Das ist Propaganda, heißt bloß anders, weil ja nur die alten Nazis Propaganda machten und sogar ein Ministerium dafür hatten. Unsere Aufgabe: Wir müssen sie als solche erkennen und angemessen darauf reagieren.
Nun also hat, kaum gewählt und noch gar nicht im Amt, F. Kuhn einen Bürgerentscheid angekündigt für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass der Kostendeckel des Projekts Stuttgart21 offiziell gesprengt wird und die Stadt sich an den Mehrkosten beteiligen soll. Genau das sieht schon ein Gemeinderatsbeschluss vom 29.7.2009 vor.

Wir, die Initiative "mitmachen ohne mitzuspielen", möchten deshalb bereits jetzt diskutieren, ob dieser BE in der ggw. Situation eine angemessene und demokratisch zu nennende Beteiligung für eine über die letzten Jahre nun doch ein Stück weit aufgeklärte Bürgerschaft bietet.

Die Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt ist deshalb wichtig, weil jetzt wir die Themen setzen und viell. auch die Bedingungen des BE beeinflussen können. Wenn ein Bürgerentscheid mal festgesetzt ist, wird kaum noch Zeit für eine Grundsatzdiskussion sein.

Vielen von uns steckt die Erfahrung der Volksabstimmung noch in den Knochen. Viele haben neu überlegt und meinen nun, die Frage der Teilnahme an der "VA" und dem "Wahlkampf" dafür sei nicht rechtzeitig und gründlich genug diskutiert und vielleicht falsch entschieden worden. Alle Gegenargumente nach der "VA", wie zum Beispiel, dass wichtige und zugesagte Voraussetzungen der Volksabstimmung nicht eingehalten wurden (Kostentransparenz, Beweis der Leistungsfähigkeit etc.) oder die Volksabstimmung selbst verfassungswidrig sei, weil die Landesregierung zum Vertragsbruch gezwungen würde, verhallten. Herrschende Meinung wurde, dass die "VA" ein Votum für S 21 sei und Regierungshandeln auf allen Ebenen nicht nur rechtfertige, sondern auch gegen individuelle persönliche Überzeugung fordere. Dass das falsch ist, ist der Propaganda egal. Das so dargestellte Ergebnis der "VA" entwickelte schon fast religiöse Kräfte (v.a. bei W. Kretschmann). Propagandistisch haben wir verloren! Jeder, der nach der Abstimmung noch gegen S21 war, wurde als undemokratischer Wutbürger beschimpft.

Also müssen wir vorher fragen: Welche Kriterien muss ein BE erfüllen, damit er als demokratisches Mittel der Entscheidungsfindung gelten kann?
Konsens dürfte sein: Der Bürgerin und dem Bürger muss klar sein, worüber sie oder er entscheidet, was anders ist bei "ja" und "nein", d.h. welchen Inhalt, welche zeitliche und finanzielle Reichweite usw. die Entscheidung hat.
Daraus ergeben sich viele Fragen. Manche sind leicht zu beantworten, aber wohl nicht alle. Die folgende Liste ist sicher unvollständig.

- welche Folgen hat der BE für die Weiterführung oder den Abruch des Projekts? Würde es bei Ablehnung von Mehrkosten für die Stadt zwingend oder auch nur wahrscheinlich zur Einstellung von S 21 kommen?
- welche Rechtslage entsteht betr. der von der Stadt unterzeichneten Verträge? (Das ist heute anders als 2009, als die Finanzierungsverträge noch nicht unterzeichnet waren!)
- wird über einen nach oben offenen weiteren Beitrag zur Finanzierung abgestimmt oder über einen genau bestimmten Betrag?
- welche Eigenschaften hat die Ware, die man kauft (Leistung des Bahnhofs, Sicherheit etc.)?
- ist die Mischfinanzierung des Projekts Stuttgart 21 überhaupt verfassungskonform? (Ein BE über ein verfassungswidriges Projekt wäre natürlich selbst verfassungswidrig)
- kennen wir das Preis-/Leistungsverhältnis bzw. die Wirtschaftlichkeit des Projekts S21/NBS beim ggw. Stand der Planung und Kosten?

Je nachdem, wie wir solche Fragen beantworten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich zu dem zu erwartenden BE zu verhalten, und folglich neue Fragen:
- macht es Sinn, sich in den "Wahlkampf" zu stürzen wie bei der "VA"?
- verpufft die propagandistische Legitimierungswirkung des BE, wenn der gesamte Widerstand zum Boykott aufruft?
- können wir unser Bewusstsein und unsere Öffentlichkeitsarbeit (= Propaganda?) spalten, indem wir den BE ablehnen und doch zur Abstimmung auffordern?

Zur Amtseinführung von F. Kuhn am 7. Jan. 2013 könnte die Diskussion voll im Gange sein. Wir, die Bürger, besonders die, die an diesem Projekt viel gelernt haben, könnten die Themen setzen.


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#7

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 23.11.2012 09:33
von Christoph
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Super Konrad. Deine Überarbeitung finde ich ziemlich gut. Ich würde aber im zweiten Absatz den Part mit der Propagande und den Nazis sowie den Einschub mit der Polizei weglassen.

Im fünften Absatz schlage ich vor, die beiden letzten Sätze umzuschreiben (Vorschlag: Das ist falsch und ausschließlich als politische Stimmungsmache zu werten. Gleiches gilt für die Tatsache, dass jeder, der nach der Abstimmung noch gegen S21 war, als undemokratischer Wutbürger beschimpft wurde.)

Ansonsten kann ich mir vorstellen, mit diesem Papier zur Diskussion in diverse Gruppen aufzubrechen. Wenn nichts dagegen spricht, versuche ich es mal bei den Senioren, den Unternehmern und den Juristen.

Als Presseinfo würde ich den Text aber nicht nehmen. Die müsste m.E. etwas allgemeiner gefasst sein. Was meint Ihr?
Christoph

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#8

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 23.11.2012 10:54
von dominik • 68 Beiträge

Hallo zusammen,
danke, Konrad, für die gute Überarbeitung. Ich habe auch nochmals Hand angelegt, aber nur in Kleinigkeiten (Abkürzungen ausgeschrieben, gestrafft). Die Nazis habe ich rausgenommen, die Propaganda aber dringelassen, denn ich finde, dass "Propaganda" es gut trifft, zu was die VA umfunktioniert wurde. Da am Ende auch nochmals auf die propagandistische Seite eines BE eingegangen wird, finde ich es eine recht runde Sache.
Meine überarbeitete Version im Dateianhang.

Wenn wir das Dokument finalisiert haben, werde ich damit auf die Blockadegruppe zugehen, werde es bei cams21 zur Diskussion stellen und werde es vielleicht in meinem Blog veröffentlichen.
Was noch fehlt, ist irgendwie wieder eine Kontaktmöglichkeit. Wir fordern zur Diskussion auf und brauchen deshalb eigentlich unbedingt einen "Rückkanal". Vielleicht reicht ein Verweis auf unsere Wesbseite oder eine Emailadresse. Sollten wir das auch einfach ins PS-Forum posten?


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#9

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 23.11.2012 12:34
von Christoph • 7 Beiträge

Homepage und Mailadresse als Rückkanal finde ich gut. Parkschützerforum bin ich noch unentschlossen. Diskutieren möchte ich das Thema da nicht unbedingt. Eine Info, dass wir uns mit dem Thema beschäftigen und uns über Meinungen auf unserer Homepage freuen, könnte ich mir vorstellen. Wir müssen ja nicht alle Meinungen kommentieren und beantworten sondern könnten ein allegmeines Stimmungsbild versuchen zu erstellen und als Info auf unserer Hoempage veröffentlichen.

Grüße
Christoph

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#10

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 23.11.2012 19:12
von Konrad • 19 Beiträge

Warum keine Diskussion im PS-Forum? Das ist eine echte Frage, keine rhetorische. Mir schien Konsens, dass die Diskussion nicht breit genug sein kann, BEVOR Kuhn den BE formal ankündigen kann. Vielleicht gibt's (verbal) auf's Maul, aber das gehört doch dazu?

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#11

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 23.11.2012 19:26
von Konrad • 19 Beiträge

Danke dir, Dominik! Natürlich gehört die Erfahrung mit dem Polizisten raus (war zwar nicht so gemeint, aber funktioniert als Test, ob ihr genau lest). Die Benutzung des Wortes "Propaganda" mit seinen negativen Konnotationen kann man ja als Teil der Auseinandersetzung um Begriffsbesetzungen ansehen.
Da Sabine sich Wichtigerem widmen muss (und hoffentlich post factum ihr ok gibt), könnte man dann demnächst die "Finalisierung" erklären, wenn von den andern keine Veränderungs/verbesserungsvorschläge kommen.
Dann hätten wir einen schönen Erfolg in der Erstellung von Texten im Konsens ohne lange Diskussionen in voller Runde und unübersichtlichen Zetteln.

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#12

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 27.11.2012 13:20
von Sabine • 28 Beiträge

Jetzt hab ich mir schnell das Papier durchgelesen, bzw. die Version, die Dominik zuletzt angehängt hat.
Ich habe nur an einer Stelle Bauchschmerzen: Die Sache mit der Mischfinanzierung. Ich glaube nicht, dass es so in der Schlussfolgerung richtig ist, dass ein BE zu der Teilfinanzierung eines Projekts, dessen Finanzierung - möglicherweise - verfassungswidrig ist, damit automatisch auch per se verfassungswidrig ist. Allenfalls könnte man im Vorfeld dagegen klagen … oder was auch immer.
M.W. wurden doch alle Einwände/Beschwerden/Anfechtungen gegen die VA, bei denen u.a. die Mischfinanzierung eine Rolle spielte, vom Gericht verworfen, oder? Also, bei diesem Punkt wäre ich lieber vorsichtig - und würde ihn daher lieber rausschmeißen.
Ansonsten gefällt mir sehr, sehr gut, was und wie Ihr das zusammengetragen habt!!!! Danke!!!!!!
Hab einen Tippfehelr gefunden: In der zweiten Frage fehlt ein 'n' bei Verträge-n-: Welche Rechtslage entsteht durch den Bürgerentscheid bei den von der Stadt unterzeichneten Verträge?
Wann ist das Papier fertig und zum Rumreichen freigegeben?
Liebe Grüße an alle!

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#13

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 27.11.2012 17:05
von Konrad • 19 Beiträge

Danke für's Lesen, nicht nur wegen eines "n".
Zur Mischfinanzierung: M.W. gibt e keine gerichtliche Entscheidung über die Verfassungswidrigkeit. Solange ist das - mindestens - ungeklärt. Ein BE - einfach logisch - darf nicht etwas rechtlich Fragwürdiges zur Entscheidung stellen. Aber (mindestens) ich beharre nicht da drauf, wenn's die Veröffentlichung beschleunigt. Das Zeug soll raus!

Christoph, irgendwie betrachte ich dich als das Glied zur Außenwelt; siehst du das auch so?


zuletzt bearbeitet 27.11.2012 17:06 | nach oben springen

#14

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 28.11.2012 10:45
von Christoph • 7 Beiträge

Wie meinst Du das mit dem "Glied zur Außenwelt"? Hinsichtlich einer Pressemitteilung? Kann ich gerne übernehmen. Aber ich denke, dass wir den Text dann noch etwas überarbeiten müssen (hatte ich ja kürzlich schon mal angeregt). Sollten wir vielleicht am 03.12. nochmal drüber reden. Früher komme ich sowieso nicht dazu, weil ich momentan ständig unterwegs bin.

Grüße aus Bremen
Christoph

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#15

RE: Gläserne Urne bei möglichem Bürgerentscheid

in Allgemeine Diskussion 28.11.2012 12:21
von Sabine • 28 Beiträge

Soll ich dann die jetzige Fassung zum Vernetzungstreffen morgen vorlegen oder nicht?

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